Sonntag, September 04, 2005

Märchen aus Indien



Das habe ich kürzlich gefunden, meine, das sollten viele Menschen lesen, darüber nachdenken...
Die Suche nach der Wahrheit

Es war einmal ein Mann, der sich auf die Suche nach der Wahrheit machte. Er reiste um die ganze Welt, um sie zu finden; sogar seinen ganzen Besitz, seine Familie und sein Zuhause gab er dafür auf.

Nach vielen Jahren des Umherreisens gelangte er schließlich nach Indien, wo man ihm von einem weit entfernten Berg erzählte. Auf der Bergspitze, so sagten die Leute, sei die Wahrheit zu Hause.

Er suchte monatelang, bis er den sagenumwobenen Berg fand. Er wanderte lange Tage den Berg hinauf, bis er schließlich an einem Höhleneingang ankam. Er rief hinein, und wenig später wurde sein Ruf von der Stimme einer alten Frau erwidert.
„Was willst du?“
„Ich suche nach der Wahrheit.“
„Nun, du stehst vor ihr.“

Er betrat die Höhle und sah am anderen Ende, über ein Feuer gekauert, die hässlichste Kreatur, die er jemals gesehen hatte. Ihre Augen quollen hervor, eines mehr als das andere, und ihr Gesicht war voller Pickel. Krumme Zähne standen aus ihrem Mund hervor, und ihr langes, verfilztes Haar hing in Strähnen herunter.
„Du?“ sagte er. „Du bist die Wahrheit?“
Sie nickte.
Obwohl ihr Äußeres ihn abstieß, blieb er bei ihr, und es stellte sich heraus, dass sie tatsächlich die Wahrheit war. Er lebte einige Jahre dort und lernte viel von ihr. Als er sich zum Gehen aufmachen wollte, fragte er sie, was er für sie tun könne, um sich für all das zu bedanken.
„Ich würde dich nur um eins bitten“, sagte sie. „Wenn du in die Welt zurückkehrst und über mich sprichst, dann sag bitte, dass ich jung und schön bin!“

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